Donnerstag, 5. April 2018

Der Weg zum Förster

Wie wird man eigentlich Förster in Niedersachsen? Vielleicht habt Ihr Euch diese Frage auch schon mal gestellt, deswegen will ich es heute mal erläutern.

Der Weg zum Förster/Försterin beginnt schon mit dem richtigen Schulabschluss. Wer Förster werden will, dem sollte schon zu Schulzeiten klar sein, dass man für dieser Beruf ein Studium voraussetzt. Das heißt also, dass man in der Schule mindestens die Fachhochschulreife erlangen muss.

Ist die Schule abgeschlossen, folgt das Studium der Forstwirtschaft oder Forstwissenschaft an einer Fachhochschule oder an einer Universität. Wer in Niedersachsen bleiben möchte, kann nur in Göttingen studieren. Dort hat er oder sie die Wahl zwischen der HAWK (Fachhochschule) und der Georg-August-Universität. Ich selbst habe nicht in Niedersachsen studiert, sondern bin nach meiner Schulzeit im Rheinland nach Dresden gezogen. In Tharandt, 20 Kilometer südwestlich der sächsischen Landeshauptstadt, befindet sich die forstliche Fakultät der TU Dresden.

Ziel des Studiums ist es, den Bachelorgrad zu erwerben. Mit dem Bachelor in Forstwirtschaft/Forstwissenschaften kann man sich nun auf Anwärter- oder Trainee-Stellen bei den verschiedenen Forstverwaltungen bewerben.

Wer noch keinen Jagdschein hat, sollte diesen unbedingt innerhalb des Studiums erwerben. Der Jagdschein ist Einstellungsvoraussetzung sowohl für Anwärter und Trainee als auch für die "fertigen" Förster.

Die Anwärter-Ausbildung dauert in Niedersachsen eineinhalb Jahre. 10 Monate lang begleitet man einen gestandenen Förster im Revier, 3 Monate verbringt man im Forstamt und in einem zweimonatigen Lehrgang lernt man alle rechtlichen und verwaltungstechnischen Grundlagen, die den Forst betreffen. Einen weiteren Monat hospitiert man in einem anderen Betrieb aus dem Sektor Forst und zu guter Letzt sind 2 Monate für die Prüfungen reserviert. Mit dem erfolgreichen Bestehen der Prüfungen erlangt man die Befähigung für den gehobenen Forstdienst. Mit anderen Worten, man kann verbeamtet werden.

Das Trainee-Programm dauert 2 Jahre, schließt jedoch mit keiner Prüfung ab. Eine Verbeamtung ist hier nicht vorgesehen.

Ich habe meinen Anwärterdienst bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen absolviert und wurde, wie meine Anwärterkollegen von der LWK, sofort nach den Prüfungen übernommen. Das ist jetzt zwei Jahre her. Seitdem leite ich eine Bezirksförsterei im Raum Osnabrück mit ca. 2550 ha Wald und knapp 600 Waldbesitzern. Und seit dem 01. April bin ich auch tatsächlich Beamtin.