Montag, 28. August 2017

Der verhängnisvolle Pilz

Die Esche ist eine Baumart, die auf recht nassen Standorten wunderbar hartes und helles Holz produziert. Sie ist eine der wenigen heimischen Baumarten, die ausgezeichnet mit Nässe zurecht kommen. Ähnlich gut schafft das fast nur noch die Erle, aber deren Holz ist nicht so wertvoll.

Seit einiger Zeit aber ist die Esche in ihrer Existens bedroht. Ein Pilz, genauer gesagt das Falsche Weiße Stängelbecherchen (Hymenoscyphus pseudoalbidus), befällt die Eschen und bringt sie zum Absterben. Im Moment sieht es sogar so aus, als würde tatsächlich jede befallene Esche innerhalb kurzer Zeit das Zeitliche segnen. 


Immer mehr Eschen werden von dem Falschen Weißen Stängelbecherchen befallen und zum Absterben gebracht.

Der Pilz sorgt neben dem Absterben des Baumes auch dafür, dass das Holz entwertet wird. Die Esche fault von innen heraus weg und faules Holz möchte natürlich niemand gerne kaufen. Da aber im Moment wahnsinnig viel Eschenholz zwangsweise anfällt, gehen die Preise in den Keller.

Ein weiteres Problem, das der Pilz mit sich bringt, ist die deutlich erhöhte Bruchgefahr in der Eschenkrone und auch am Stamm. Entlang von öffentlichen Straßen, an denen Wald- bzw. Baumbesitzer verkehrssicherungspflichtig sind, müssen befallene Eschen möglichst sofort gefällt werden, damit keine Baumteile auf die Straßen fallen und so Unfälle verursachen. 

Es stellt sich natürlich die Frage, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, befallene Eschen zu retten, aber leider gibt es derzeit kein wirksames Gegenmittel auf dem Markt. Die einzige Hoffnung ist jetzt, dass sich einzelne Eschen als resistent erweisen und von diesen dann resistentes Saatgut gewonnen werden kann. 


Ganze Bestände in allen möglichen Alterstufen werden infiziert.

Im Grunde bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten, was zukünftig mit der Esche passieren wird. Ein Totalausfall dieser wertvollen Baumart wäre ein riesiger Verlust für die Forstwirtschaft.

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