Montag, 21. August 2017

Jagd

Ich werde immer wieder auf das Thema Jagd angesprochen, denn natürlich hängt es unweigerlich mit dem Wald und der Forstwirtschaft zusammen. Ich bin jedoch in erster Linie Försterin und nicht Jägerin.

Im Privatwald in Niedersachsen ist die Jagd keine Pflichtaufgabe der zuständigen Förster. Das ist anders als im Staatswald. Die Bediensteten der Niedersächsischen Landesforsten müssen jagen gehen, wir Privatwaldförster nicht. 

Nichtsdestotrotz muss jeder Förster, auch die, die im Privatwald arbeiten, einen Jagdschein besitzen. Das ist eine Einstellungsvoraussetzung und soll sicherstellen, dass der zuständige Förster oder die Försterin die Zusammenhänge zwischen Wald und Wild kennt, richtig deuten und auch erklären kann.

Jagd bedeutet nicht nur "Totschießen" sondern auch die Natur genießen und beobachten.

Auch ich bin Jägerin, vielleicht nicht so aktiv und passioniert wie andere jagende Förster, aber doch so, dass ich regelmäßig auf Ansitz gehe oder an Gesellschaftsjagden teilnehme. Bei letzteren liegt der Vorteil für mich vor allem darin, dass ich dort viele meiner Waldbesitzer treffe und mit Ihnen so auch ins Gespräch über ihren Wald komme. 

Jagd ist wichtig. Die Wilddichte in unserer Region ist so hoch, dass sich Laubbaumarten wie Eiche und Kirsche und auch manche Nadelbaumarten wie Douglasie oder Weißtanne nicht natürlich verjüngen können, weil das Wild die Triebe verbeißt oder an den jungen Bäumchen seine Geweihe bzw. Gehörne verfegt.

Ein Förster, der aber immer nur predigt, es müsse mehr geschossen werden, und selber nichts schießt, ist nicht wirklich glaubwürdig. Deswegen sollte man als Försterin, auch wenn es keine Pflicht ist, bei den Waldbesitzern mit gutem Beispiel vorangehen. 

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