Freitag, 3. April 2020

Rückegassen



Oft taucht in Bezug auf die Forstwirtschaft immer wieder die Problematik Rückegassen und Bodenverdichtung auf. Es heißt dann, es gäbe viel zu viele Rückegassen, welche wiederum zu breit angelegt und der Boden auf ihnen viel zu stark verdichtet sei.
Also Rückegasse gleich verdichtetes Ödland?

Findet Ihr die Rückegasse auf diesem Bild?
Wenn wir im Wald neue Rückegassen anlegen, tun wir dies in der Regel in einem Abstand von 20 m zueinander, auf keinen Fall enger zusammen. [In Schutzgebieten können andere Mindestabstände gelten] Und warum ausgerechnet 20 m? Die Maschinen, die wir in der hochmechanisierten Holzernte einsetzen, verfügen über Kranlängen um 10 m, d.h. wenn der Harvester auf der Rückegasse fährt, kann er rechts und links im Abstand von bis zu 10 m alle Bäume erreichen. Gleiches gilt für den Forwarder, mit dem das Holz letztlich aus dem Wald gerückt wird.

Die Gassen sind zwischen 3,5m und 4m breit, sodass die Maschinen sich bewegen und rangieren können. Gleichzeitig nutzen die Maschinenführer die Breite der Gassen aus, um immer etwas versetzt zu fahren, sodass die Belastung des Bodens besser verteilt wird. 

Die breiten Reifen der Maschinen, die Anzahl der Reifen (mindestens 6), das Aufziehen von Ketten oder Bändern in nasseren Beständen und die Polsterung der Rückegassen mit dem anfallendem Reisig sorgen zusätzlich dafür, dass der Boden nicht zu stark verdichtet wird. Bei zu nasser Witterung wird die Arbeit komplett eingestellt, um die Böden zu schonen.

Hier hab ich sie Euch nochmal markiert. Nach der Nutzung der Rückegasse stellt sich relativ schnell wieder ein Bewuchs ein.

Eine Verdichtung des Bodens auf der Rückegasse ist dennoch nicht komplett zu vermeiden.
Aber was ist die Alternative zu einem guten Netz an Rückegassen? Die Flächige Befahrung? Das Herausziehen schwerer Stämme mittels Seilwinde und damit auch das Inkaufnehmen von Bodenverwundung und Verletzung der verbleibenden Bäume?

Ihr denkt jetzt vielleicht an Rückepferde? Dazu demnächst mehr.

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