Der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) ist eine Baumart, die in
unserer Gegend gerne als Waldbaum gepflanzt wird, weil er gut auf unsere
Standorte passt. Da er hier so gut wächst, produziert er Jahr für Jahr Tausende
Samen, aus denen wiederum im Frühjahr neue Ahornbäumchen wachsen.
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Keimling eines Berg-Ahorns |
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Im Wald ist das kein Problem. Im Gegenteil, dort freuen wir
uns über so viel Naturverjüngung. Steht der Berg-Ahorn jedoch nicht im Wald,
sondern neben einer Pferdeweide, kann das zu einem für Pferde tödlichen Problem
werden.
Aber was genau ist so gefährlich?
In den Samen des Ahorns und in seinen Keimlingen ist die
Aminosäure
Hypoglycin A enthalten. Dieser Stoff ist für sich genommen nicht
giftig. Nimmt ein Pferd das
Hypoglycin A jedoch während der Nahrungsaufnahme
auf, wird es durch dessen Abbau in der Leber zu dem hochtoxischen MCPA
(
Methylencyclopropylacetic). Dieses Nervengift sorgt dafür, dass wichtige
Enzyme im Fettstoffwechsel der Pferde gehemmt werden und stört so die Energiebereitstellung
für die Muskeln.
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Keimling mit Primärblättern |
Laut der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo Hannover)
ist die
Hypoglycin A-Konzentration in den Ahornkeimlingen so hoch, dass schon
die Aufnahme von nur etwa 40 Stück für ein 500 kg-Pferd tödlich sein kann. Es
ist also Vorsicht geboten.
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Auch in den Flügelsamen des Berg-Ahorns ist das Hypoglycin A enthalten. |
Was kann man tun, um dieser meist tödlichen Krankheit
vorzubeugen?
Die Samen und Keimlinge werden vor allem dann von Pferden
gefressen, wenn die Koppeln schon sehr stark abgeweidet sind bzw. das Gras zu
kurz gemäht wurde. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass rechtzeitig die Weide
gewechselt oder so zugefüttert werden muss, dass für die Pferde gar nicht erst
die Notwendigkeit entsteht, die kleinen Ahorne zu fressen. Zusätzlich können
auf den Weiden im Herbst und Frühjahr die Samen und Keimlinge abgesammelt werden.
Auch über eine Fällung der alten Ahornbäume muss nachgedacht werden, denn wo
kein Ahorn steht, können auch keine Samen fallen.
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